Funktionsprinzip des Hammers






Der Antrieb des Hammers erfolgt durch ein Wasserrad. Um den Hammer in Betrieb setzen zu können, muss man mit Hilfe eines Hebelbalkensystems eine Klappe im Wassergerinne öffnen.

Das Wasser stürzt auf das Rad und bringt es zum Drehen. Auf der Wasserradwelle ist ein Nockenring (Frosch) aufgekeilt. Durch diese Drehbewegungen dieses Nockenringes drückt einer der Nocken den Schwanzring nach unten, bis der Nocken über den Schwanzring rutscht.

Der Hammer fällt durch sein eigenes Gewicht auf den Amboss. Dieses Spiel wiederholt sich mit jeder Die Schlagfrequenz kann man über den Wasserzufluß regeln



Aufbau und Funktionsbeschreibung Dampfmaschine


Für diese Maschine stand ursprünglich als Dampferzeuger eine Steinmüller-Schrägrohrkessel von 1918 mit einer Grundfläche von 6 x 8 m, etwa 12 m Höhe und 400 m2 Heizfläche je Kessel zur Verfügung.

Diese Kessel haben eine großen Wasserraum und werden so dem stark schwankenden Dampfbedarf eines Walzwerkantriebes gerecht. Sie erzeugen einen Dampfdruck von 12 MPa. Vom Steuerrad wird mittels Hebel ein Hilfsdampfzylinder betätigt, der wiederum ein Ventil in der Dampfzuleitung mehr oder weniger öffnet. Mittels Kolbenschiebersteuerung wird über Exzenter die zwangsläufig mit der Kurbelwelle gekoppelt sind, die Dampfzufuhr und die Dampfableitung aller 4 Zylinder automatisch gesteuert.

In den Hochdruckzylinder dringt der Dampf mit 1,5 MPa ein und verlässt den Hochdruckzylinder mit 0,2 bis 0,5 MPa. Dieser entspannte Dampf tritt unmittelbar in den Niederdruckzylinder, Hoch- und Niederdruckzylinder arbeiten im Tandem, gemeinsam auf einer Kolbenstange.

Die Kurbelstange setzt über die Kurbelwelle die geradlinige Hin- und Herbewegung in eine Drehbewegung um.

Die Kurbelwelle überträgt über ein pfeilverzahntes Zahnradpaar die Kraft über die Vorlegewelle. Auf der Vorlegewelle ist eine Ortmannkupplung angebracht, mittels der die 700er Triostraße angetrieben wurde.

Die Umsteuerung wurde ebenfalls mittels Hebel vom Steuerstand über einen Dampfhilfszylinder und mittels Stephensonscher Kulisse über 2 Exzenter ausgelöst.



Details zum Aufbau finden Sie

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Aufbau und Funktionsbeschreibung Walzwerk


Am Ende des künstlichen angelegten Wassergrabens, dem Gerinne, wurde ein Wasserrad so angebracht, dass durch Öffnen dieses Gerinnes das Wasser etwa 1,2m über Achsmitte ( mittelschlächtig ) auf das Wasserrad einstürzt. Die Menge des einlaufenden Wassers kann durch ein Balkenhebelsystem reguliert werden. Das Wasserrad wiederum treibt ein offenes Getriebe mit der Übersetzung 1:2,13 an.

Auf der schnellen Welle wurde ein Schwungrad installiert. Das Schwungrad hat die Aufgabe, im Leerlauf Leistung aufzunehmen und im Lastlauf durch den Drehzahlabfall Leistung abzugeben. So z.B. kann über eine Zeit von 3 sec. das Schwungrad ca. 800 kW abgeben. Diese Leistung wird über eine Antriebsspindel und Kuppelmuffe auf die Unterwalze übertragen.

Die Unterwalze treibt wiederum ein Kammwalzgetriebe an. Das Kammwalzgetriebe hat die Aufgabe, die Oberwalze im entgegengesetzten Drehsinn anzutreiben. Die Anordnung des Kammwalzgetriebes ist eine Besonderheit. Im Normalfall wird das Kammwalzgetriebe unmittelbar hinter das Getriebe geschaltet.Eine weitere Besonderheit ist die Ableitung der Momente in das Erdreich. Üblich sind Betonfundamente. Zu der damaligen Zeit war jedoch in Thüringen eine andere
Technologie ökonomischer. Großquader wurden übereinander geschichtet und mit dem Walzgerüst verspannt.

Um den Walzspalt je nach gewünschter Anstellung zu erhalten, wird die Oberwalze durch ein Hebelsystem über dem Walzgerüst im Gebälk des Walzwerksdaches getragen. Der nötige Gewichtsausgleich der Oberwalze wurde am Ende des Hebelsystems durch eine mit Feldsteinen beladene Kiste realisiert.


          KLICK FÜR ZOOM

1. Wasserrad
2. Welle ( Eiche )
3. Getriebe
4. Riemenscheibe
5. Schwungrad
6. Kupplung mit Antriebsspindel

7. Walzgerüst
8. Walzen
9. Kuppelmuffen
10. Kammwalzgetriebe
11. Walzenanstellung




Aufbau und Funktionsbeschreibung Pochwerk


Das Pochwerk ist ein Balkengerüst, in dem 3 Holzstempel beweglich eingebaut sind ( Höhe des Balkengerüstes ca. 3,5 m, Querschnitt der Holzstempel 0,2 x 0,2 [m] ).

Im Fundamentholz der Anlage ist ein Blechtrog eingearbeitet.

In diesem Blechtrog wird das stückige Gut eingebracht und die Holzstempel werden durch Exzenterflügel angehoben und fallen durch ihr Eigengewicht nach unten und zerkleinern das Gut.

Mit einer Holzrinne wird Wasser in den Blechtrog geleitet. Die leichten Stoffe werden dadurch ausgewaschen und in den Flußlauf gespült.

Der Antrieb des Pochwerkes erfolgt über Wasserrad, offenes Zahnradgetriebe und eine um die Jahrhundertwende 18./19. Jahrhundert eingebaute Transmission.




Weitere Informationen zum Tobiashammer finden Sie in unserer Broschüre oder kommen Sie direkt zum Tobiashammer und machen Sie mit uns einen Rundgang durch das Museumsgelände.



Wir freuen uns auf Ihren Besuch.


1. Quertraverse
2. Gerüst
3. Stempel
4. Blechtrog


5. Exzenter
6. Riemenscheibe
7. Stahlspitze
8. Fundamentholz