30. Internationales Metallgestaltersymposium "Nuda Veritas - Mensch und Metall"


Vom 22.04.-27.04.2013 fand im Technischen Denkmal Tobiashammer in Ohrdruf das diesjährige Schmiedesymposium statt. Ausrichter und Veranstalter war der Verein Tobiashammerforum Ohrdruf e.V. Die Schirmherrschaft zu diesem 30-jährigen Jubiläum wurde von Jürgen Reinholz, Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz des Landes Thüringen, übernommen.



Herr Kalbitz Vorsitzender des Tobiashammerforum e.V. eröffnet das 30. Internationale Schmiedesymposium feierlich im Schloss Ehrenstein in Ohrdruf



Die Eröffnungsveranstaltung und die offizielle feierliche übergabe der Sponsorenleistungen fand im Bürgersaal des Schlosses Ehrenstein in Ohrdruf statt.


Feierliches Rahmenprogramm bei der Eröffnungsfeier



Herr Meindl vom Sparkassen -und Giroverband Hessen-Thüringen



Herr Pidde Landtagsabgeordneter

Manfred Wendler Begründer des Metallgestaltersymposiumsn dankt für die finanzielle und materielle Unterstützung den Förderern und Sponsoren



Alle Teilnehmer, Künstler, Lehrlinge und auch Schüler haben Ihre Projekte vorgestellt.


Dan Romero USA, Latifa Sayadi Tunesien, Toshinori Naya Japan, Constance Swaniker Ghana, Dongki Ha Südkorea v.l.n.r.

Annemone Nowak mit Ihren Schülern bei der Vorstellung ihres Projektes "Vultus veritatis" (Gesichter der Wahrheit)



Zum diesjährigen Symposium, mit dem Thema "Nuda Veritas - Mensch und Metall" ( Nuda Veritas bedeutet "Die nackte Wahrheit"), waren 5 Teilnehmer aus 5 verschiedenen Nationen und drei Kontinenten zu Gast. Ihr Können haben Sie in dieser Veranstaltungswoche unter anderem an der mehr als 500 Jahre alten Hammeranlage unter Beweis gestellt.

Sprecherin des diesjährigen Symposiums war Latifa Sayadi aus Tunesien. In ihrer Werkstatt in Berlin wird geschmiedet, geschweiβt, gelötet, gesägt, gefeilt, geschliffen, geflext, poliert, entworfen und auch Pause gemacht, berichtet die junge Frau. Sie arbeitet mit Stahl, Edelstahl, Eisen, Messing, und Kupfer. Auch ihre Skulpturen für Ausstellungen produziert sie in ihrer Werkstatt.



Latifa Sayadi aus Tunesien mit Manfred Wendler, Begründer des Metallgestaltersymposiums bei der Materialbesprechung


Sie möchte mit ihrer Stele, die einen Einschuss zeigt und dem dazugehörigen "Rettungsschirm" an die Bürgerkriege in Nordafrika erinnern. "CIVIL WAR UMBRELLA" ist zu lesen, "Bügerkriegsschirm".




Die zweite Frau in der Runde war Constance Swaniker aus Ghana. Sie lebt und arbeitet in der Hauptstadt Accra. Sie studierte hier am College of Art in Kumasi. (zweitgröβte Stadt Ghanas). Sie ist Bachelor of Art mit Spezialisierung auf Kunst und Skulpturen. Während sie studierte machte sie eine Lehre zur Tischlerin. Ihr unternehmerischer Geist hat sie motiviert, 1999 eine eigene Firma zu gründen. Sie hatte bereits mehrere Ausstellungen in verschiedenen Ländern und auch viele Preise erhalten. 2010 wurde sie zur Unternehmerin des Jahres in Ghana gewählt.


Constance Swaniker aus Ghana



Constance Swaniker mit Ihrem Kunstwerk



Ihr Werk zeigt zwei Köpfe, die die unterschiedlichen Gesichter Afrikas zum Ausdruck bringen sollen. Die Gedanken sind frei, nutze sie mit Herz und Verstand. Diese Interpretation der Zahnräder des Gehirns lässt viel Spielraum für eigene überlegungen zum Thema "Die nackte Wahrheit".



Der am weitesten angereiste Teilnehmer war Dan Romero aus den USA. Er lebt und arbeitet in Pomona bei Los Angeles und hat indianische Wurzeln. Für diese Woche kam er in Begleitung seiner Frau, die ihn bei seiner Arbeit unterstützt. Die Romeros betreiben eine eigene Werkstatt und haben sich auf die Aufarbeitung und Restaurierung alter handgeschmiedeter Tore spezialisiert. Aber zu seinem breitgefächerten Repertoire gehören auch die verschiedenen Metallskulpturen im Jugendstil, Art Deco und Frank Lloyd Wright Stil (Bauhaus). Weitere Betätigungsfelder sind Windspiele, Uhren und die künstlerische Gestaltung von Schildern und Auslegern.


Dan Romero, USA



Dan Romero, sein Kunstwerk



Sein Werk zeigt die Freiheit des Menschen und soll zum Ausdruck bringen, dass die Kunst unter dem Einfluss der Bewegung manchmal die einzig mögliche Form ist, eine Geschichte zu erzählen.



Thoshinori Naya, ist Ingenieur für Maschinenbau. Geboren wurde er in Fukui, Japan. Er ist seit Mai 2012 Meisterschüler im Atelier Achim Kühn -Berlin.


Thoshinori Naya, Japan



Thoshinori Naya, Japan, sein Kunstwerk



Sein Werk besteht aus japanischen Buchstaben (sie bedeuten Eisen), die auf eine Grundplatte genietet wurden. Die Platte steht für die Vergangenheit. Mit der Thematik "Die nackte Wahrheit" in Verbindung gebracht bedeutet sein Werk: Die nackte Wahrheit des Vergangenen oder kurz "Die Wahrheit der Geschichte".



Der zweite Asiate ist Dongki Ha aus Südkorea. Er besuchte zunächst eine Holzschnitzschule in Busan/Südkorea. Von 1999 bis 2003 studierte er Bildhauerei an der Universität Silla in Busan/Südkorea. Von 2006 bis 2011 studierte er an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle, Studiengang Bildhauerei, Schwerpunkt Metall. Seit 2011 ist Dongki Ha freischaffend künstlerisch in Halle/Saale und Leipzig tätig. Er beteiligte sich an vielen Ausstellungen und organisierte bereits 3 Einzelausstellungen.


Donghi Ha (rechts) mit Schmiedemeister Ralf Greiner, Gerbersdorf/Thüringen



Donghi Ha , Südkorea, sein Kunstwerk



Sein Kunstwerk ist eines der arbeitsintensivsten Arbeiten des diesjährigen Symposiums. Ein Embryo von einem Apfel umschlossen. Sowohl die Hülle als auch der Fötus setzen sich aus kleinen Schweiβdrahtstücken zusammen. Den Apfelstil hat er am alten Hammerwerk geschmiedet. Eine schöne Kombination von Mensch und Metall.



Am 24.04.2013 fand erstmals ein "Tag des Lehrlings" statt. Hierzu waren 5 Metallbau-Lehrlinge der Fachrichtung Konstruktionstechnik eingeladen. Unterstützt wurden sie von Holger Haase, Fachverband Metall. Fachkundige Anleitung zum Schmieden erhielten die Lehrlinge vom Projektleiter Falk Notnagel, Metallgestalter aus Altersbach/Thüringen. Unter dem Motto "Heavy Metal live - Entdecke Deinen Traumjob" konnte man sich an diesem Tag ab 15.00 Uhr rund um Ausbildungs-und Studienmöglichkeiten vom BIZ, der Agentur für Arbeit Gotha im Technischen Denkmal Tobiashammer informieren. Auch Eltern und Lehrer/innen waren hierzu eingeladen.


Falk Notnagel (Mitte) mit den Metallbau-Lehrlingen



Metallbau-Lehrlinge beim Schmieden



Das Thema Industrialisierung in den Klassenstufen 8 ist Bestandteil des Lehrplanes. Zu diesem Thema waren am 25.04.2013 alle 8. Klassen aus dem Gymnasium Gleichense aus Ohrdruf zu Gast.


Mit Kunstlehrerin Annemone Nowak und unter Anleitung vom Schmiedemeister Ralf Greiner aus der Schmiede Gerbersdorf / Thüringen konnten hier die Schüler und Schülerinnen ihre Schmiedfertigkeiten im alten Hammerwerk testen.


Schülerskulptur "Vultus veritatis"



Beschriftung an der Schülerskulptur "Vultus veritatis"




Während der Vernissage am 27.04.2013 stellten die Künstler die entstandenen Objekte den zahlreichen Besuchern unter groβen Beifall vor und bedankten sich bei den Vereinsmitgliedern und allen Förderern und Sponsoren für die Unterstützung.



Dongki Ha bei der Vorstellung seiner Skulptur


Constance Swaniker bei der Danksagung



Dan Romero USA bei der Vorstellung seiner Skulptur



Latifa Sayadi, Tunesien, stellt Ihre Skulptur vor



Thoshinori Naya, Japan, stellt seine Skulptur vor





Thomas Kalbitz, Vorsitzender des Tobiashammerforum e.V. dankt Konrad Gieβmann, Landrat des Kreises Gotha



Thomas Kalbitz, Vorsitzender des Tobiashammerforum e.V.dankt allen Förderern und Sponsoren und auch den Künstlern



Am Abend klang bei Rock an der Dampfmaschine mit der Live Band Old Firm das diesjährige Schmiedesymposium im Technischen Denkmal Tobiashammer in Ohrdruf aus.




EIN DANKESCHöN

Die im Technischen Denkmal Tobiashammer Ohrdruf seit 30 Jahren stattfindenden Schmiedesymposien haben maβgeblich zum Erhalt und zur Funktionstüchtigkeit der technischen Anlagen beigetragen.

Dabei entstand einer der, mit hohen internationalen Ansehen, gröβten Skulpturenparks. Das historische Hammerwerk und deren Funktionstüchtigkeit der öffentlichkeit weiter präsentieren zu können, wäre ohne die Unterstützung der Stadt Ohrdruf, mit unserer Bürgermeisterin Marion Hopf, und dem Eigenbetrieb Stadtwirtschaft Ohrdruf, nicht möglich.

Unser besonderer Dank gilt daher unseren Förderern und Sponsoren die uns seit vielen Jahren bei den Durchführungen unserer Symposien groβzügig finanziell und materiell unterstützten.



Nicht zuletzt leisten der Tobiashammerforum Ohrdruf e.V. und alle Mitarbeiter und Mitwirkenden des Technischen Denkmals Tobiashammer hier wichtige Arbeiten. Mein besonderer Dank gilt hierbei Manfred Wendler und Karl Langhans, die mich mit Ihrer Arbeit bei der Organisation und Durchführung der Symposien tatkräftig unterstützen.

Tobiashammerforum Ohrdruf e.V.
Vorsitzender
Thomas Kalbitz